Mittwoch, 25. Februar 2015
Da liegt sie nun, Friede ihrem Kompost!
Es war eigentlich sehr gesund gedacht.

Alle Welt redet in dieser Zeit vom Fasten oder Diät, in der einen oder der anderen Form.
Diese zeitliche Besonderheit ist im Allgemeinen bekannt. Aber der Sinn, oder gar Nutzen bleibt den Meisten verborgen!

Bei den rituellen Anwendungen der verschiedenen Kirchenströmungen will man seit langer, langer Zeit die menschliche Völlerei und teilweise sogar Sauferei etwas eindämmen.
Das klappt unterschiedlich gut. Unsere Katholiken stellten ja in ihrer Gottestfurcht sogar fest, daß ein Fisch ja nicht aus Fleisch besteht! Und so konnte in den Klöstern, den Hochburgen christlichen Glaubens ohne Ablaßbrief Unmengen an Fisch verzehrt werden.
Das hat unsere Veganergemeinde noch gar nicht geschnallt!

Nun ist diese Zeit für Frauenzeitschriften im Besonderen und Gesundheitsmagazinen sowas, wie der Valentinstag für die Floristen.
Nach dem die ja nun auch alle mit der Zeit gehen wollen, treiben die Ratschläge doch wirklich Blüten (Da sind ja die Tips von Frau Ulrike von Rademacher in meinem Blog echt harmlos)

Da sitzt das gut 25 Jahre verheiratete Paar am Küchentisch. Sie liest gerade die neuesten Fasten- u. Diättips, ist völlig fasziniert und meint dann zu ihrem Mann, der gerade mit dem Sportteil zu tun hat: Siegfried, das mußt Du mal lesen, unser ganzes Leben haben wir falsch gelebt. Wenn wir nur Grünzeug gegessen hätten, kein rotes Fleisch, nur einmal in der Woche ein Ei, ungesalzene Speisen, nur Magarine, fettarme Milch und Kilos von Müsli, so wären wir schon 5 Jahre älter"
"Sogar Sex kann man in der Fastenzeit streichen"

Lies mal lieber die Kochrezepte, da gibts sogar welche mit richtigem Fleisch (Schubeck sei es gedankt), meinte Siegfried. Und was den Sex anbelangt, sind wir wohl im grünen Bereich Deiner Weisheiten!

Was hat das nun mit mir zu tun? Gute Frage, ich war neulich im Supermarkt und hielt mich bedenklich lange an der Gemüsetheke auf - irgend was bleibt ja doch immer im Geiste hängen, wenn man das ganze Fastengelaber hört.
Meine Schlußfolgerung: Iss mehr Gemüse und Obst!
Also, rein in den Wagen, was grün war und doch wohl so gesund.
Rosenkohl, Tomaten (Mit der Geschmackshalbwertzeit von Eintagsfliegen), Ingwerknollen, Zitronen, ein paar Birnen und noch eine schöne grüne Gurke.
Stolz kam sie daher, die Gurke: Kerzengrade, dunkelgrün, makellos und schick angezogen in Plastikfolie. Es steht auch groß auf dem Etikett "Gurke", damit dann auch jüngere Menschen das erkennen!
Ich kam zu Hause an und stellte fest, daß ich wohl viel zu viel Gesundes für mich alleine gekauft hatte.

Die Tage, die Wochen sogar vergingen, die Gurke wird die Fastenzeit nicht überstehen!
Erst wurde sie gelber, dann schimmliger und heute habe ich sie auf dem Alltar der guten Vorsätze geopfert.
Als ich vom Kompost wegging, fielen gleich zwei Amseln über dieses exzelente Gemüse her - na siehste!